Ausgabe 2014 KW 44

Editorial

DDoS-Angriffe beziehen mobile Endgeräte mit ein

„Die Zahl und die Größe der Angriffe nach dem Prinzip Distributed Denial of Service (DDoS) hat in diesem Jahr explosionsartig zugenommen." Diese Aussage von John Summers, dem Vice President der Security Business Unit bei Akamai Technologies, lässt aufhorchen. Denn allein im dritten Quartal 2014 hat Akamai 17 DDoS-Angriffe mit einer Stärke von mehr als 100 GBit/s bekämpft, der Größte brachte es auf 321 GBit/s.

Interessanterweise gab es im gleichen Vorjahresquartal keinen Angriff dieser Größe und lediglich sechs im zweiten Quartal des Jahres 2014. Jeder dieser Mega-Angriffe nutzte mehrere DDoS-Vektoren und große, sehr viel Bandbreite beanspruchende Datenpakete, die mit extrem hohen Geschwindigkeiten die angegriffenen Webseiten trafen. Dabei sei es den Angreifern gelungen, eine breitere Basis von Geräten in ihre Bot-Netze zu integrieren und damit umfangreichere DDoS-Attacken zu starten. Darunter fanden sich Beispiele, bei denen Hacker über Sicherheitslücken in Web-Applikationen auf Linux-Rechnern Kontrolle über diese Systeme erlangten.

Ferner wurden eine Reihe neuer Systeme für Bot-Netze erschlossen: Smartphones, Embedded Devices wie kundenseitige Splitter, Kabelmodems, andere mobile Endgeräte sowie eine große Vielfalt von Geräten aus der Kategorie "Internet der Dinge", beispielsweise Wearables. Somit scheinen sich die Sicherheitssünden aus der PC-Ära zu wiederholen – den Anwendern bleibt nur eins: Auch die schönen neuen Geräte bestmöglich abzusichern!

Herzlichst Ihr

Rainer Huttenloher

Chefredakteur Solutions for Business