Ausgabe 2014 KW 30

BI-Studie

Markt für BI-Software wächst stärker als deutscher Gesamtmarkt

Unternehmenssteuerung setzt auf BI

Prognose für den BI-Markt; Quelle: Lünendonk
Prognose für den BI-Markt; Quelle: Lünendonk

Die auf Business Intelligence (BI) spezialisierten Anbieter sind 2013 zweistellig gewachsen und blicken optimistisch in die Zukunft. Vor allem die Zunahme der Datenmengen beeinflusst die Marktentwicklung.

Dabei erweisen sich Business Analytics und Self Service BI als die wichtigsten Marktthemen. Marktführer bleibt weiterhin SAS Institute. Diese Resultate liefert die Lünendonk-Marktstichprobe 2014 „Business Intelligence als Kernkompetenz – Der Markt für Business-Intelligence-Standard-Software in Deutschland“.

BI im Trend

BI-Markt erweist sich dynamischer als die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
BI-Markt erweist sich dynamischer als die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Quelle: Lünendonk

Für die Anbieter von Software für Business Intelligence und Business Analytics war 2013 erneut ein sehr erfolgreiches Jahr. Ihre Umsätze sind im Durchschnitt um 12,5 Prozent im Vergleich zu 2012 gestiegen – und damit deutlich stärker als der Gesamtmarkt für Standardsoftware. Diese positive Geschäftsentwicklung ist eine logische Folge im Hinblick auf die IT-Gesamtausgaben der Kundenunternehmen und deren Investitionsschwerpunkte.

„Es zeigt sich, dass Fachbereiche und CIOs derzeit massiv in Software-Lösungen investieren, die den Unternehmen dabei helfen, die Digitalisierung und die damit verbundene Komplexität in der Unternehmenssteuerung zu beherrschen“, kommentiert Mario Zillmann, Leiter Professional Services und Studienautor beim Kaufbeurer Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Lünendonk, die Marktentwicklung. „Das Softwareeinsatzgebiet geht dabei mittlerweile weit über das Finanzwesen hinaus und wird beispielsweise für die Steuerung von datenintensiven Geschäftsprozessen, wie Kundenmanagement, Supply Chain oder Risikomanagement, immer wichtiger.“

Eine hohe Nachfrage verzeichnen die Anbieter folglich aus den Fachbereichen Vertrieb, Marketing und Unternehmenssteuerung/ Risikomanagement. Knapp 18 Prozent des Umsatzes der von Lünendonk befragten BI-Hersteller werden mit dem Vertrieb erzielt und rund 15 Prozent mit der Unternehmenssteuerung/Risikomanagement.

„Vor dem Hintergrund, dass mittlerweile alle Geschäftsprozesse und fast alle Geschäftsmodelle einen hohen bis sehr hohen IT-Anteil haben, wird in Zukunft die Nachfrage aus Fachbereichen wie Produktentwicklung, Vertrieb, Kundenmanagement und Produktion/Supply Chain stark steigen“, ist sich Ralf Bochtler, Junior Consultant bei Lünendonk, sicher.

Optimistische Prognosen

BI hat im Finanzwesen den höchsten Durchdringungsgrad.
BI hat im Finanzwesen den höchsten Durchdringungsgrad. Quelle: Lünendonk

Für das laufende Geschäftsjahr 2014 bleibt daher der Optimismus in der Branche hoch. Dies zeigt sich auch daran, dass die Anbieter die Entwicklung ihres eigenen Umsatzes wesentlich stärker einschätzen als das Marktwachstum. So gehen die von Lünendonk befragten Software-Anbieter von einem durchschnittlichen Marktwachstum von 9,6 Prozent für 2014 aus, während sie im statistischen Mittel mit 15,9 Prozent Umsatzwachstum rechnen. Besonders starke Impulse für die Geschäftsentwicklung gehen aus Sicht der befragten Anbieter von den Technologiethemen „Business Analytics“, „Self Service BI“ und „Mobile BI“ aus.

Der deutsche Markt für BI-Standard-Software wird dominiert durch SAS Institute. Die deutsche Niederlassung des amerikanischen Herstellers von Business-Analytics-Lösungen erzielte 2013 einen Umsatz von 128,8 Millionen Euro. An zweiter Stelle der führenden BI-Software-Spezialisten in der Lünendonk-Marktstichprobe folgt Teradata (geschätzter Umsatz in Deutschland: 63,0 Mio. Euro), an dritter Position Microstrategy mit einem geschätzten Inlandsumsatz von 37,0 Millionen Euro. Informatica und QlikTech komplettieren die Top 5 innerhalb der Lünendonk-Marktstichprobe. Informatica hat 2013 durch die Übernahme der Heiler Software AG im Oktober 2012 am stärksten steigern können.

Partner dieser jährlichen Analyse von Lünendonk sind die Unternehmen Board, CP Corporate Planning, IDL, Lucanet und SAS Institute. In die Marktstichprobe werden ausschließlich Software-Anbieter aufgenommen, die mindestens 50 Prozent ihres Umsatzes mit Vertrieb, Einführung und Wartung eigener Business-Intelligence-Standard-Software-Produkte erwirtschaften. Dazu zählt beispielsweise Software für Datenintegration, Datenkonsolidierung, Reporting- und Dashboard-Anwendungen.

Big Player

Nicht vertreten sind große internationale IT-Konzerne wie SAP, IBM oder Oracle, die zwar signifikante Umsätze mit BI-Standard-Software in Deutschland erzielen, aber ihren Schwerpunkt auf andere IT-Leistungen legen, wie IT-Beratung, IT-Services oder Standard-Software-Lösungen, zum Beispiel ERP und CRM.

Die detaillierte Lünendonk-Marktstichprobe 2014 „Business Intelligence als Kernkompetenz – Der Markt für spezialisierte Business-Intelligence-Standard-Software-Anbieter in Deutschland“ ist ab Mitte August bei Lünendonk kostenfrei erhältlich. (rhh)